Bewegung: gut für Mutter und „Passagier“

Damit Sie gut durch die Schwangerschaft kommen, ist auch regelmäßige Bewegung wichtig. Denken Sie bitte nicht, dass Sie plötzlich extrem sportlich werden müssen, wenn Sie es vorher nicht waren. Im Gegenteil müssen Sie sich auch nicht auf ödes Spazierengehen beschränken, wenn Sie vorher viel „richtigen“ Sport getrieben haben. Jede Schwangere wird ihr eigenes Maß finden. Sicher ist nur: Regelmäßige Bewegung kann schwangerschaftsbedingte Beschwerden lindern oder sogarvermeiden. Denn definitiv braucht das Herz-Kreislauf-System Unterstützung, weil es etwa 1,5 Liter mehr Blut durch den Körper pumpen muss. Gerade für Schwangere, die unter niedrigem Blutdruck leiden, sich deshalb schlapp fühlen und denen oft schwindelig ist, kann Bewegung Besserung bringen.

Viele Frauen kämpfen in der Schwangerschaft mit dem Auftreten von Krampfadern und Hämorrhoiden (Krampfadern im Analbereich). Ursächlich ist hier das Schwangerschaftshormon Progesteron, das die Gefäße weiterstellt, wodurch das Blut in den Venen leichter „versackt“. Es wird dann nicht mehr effektiv zurückgepumpt und leiert die Gefäße aus. Bewegungsmangel begünstigt die Entstehung von Krampfadern ebenso wie Wassereinlagerungen in den Beinen. Wenn Sie unter schweren Beinen leiden, heißt die Devise deshalb: Salzkonsum einschränken (weil Salz Wasser im Gewebe bindet), noch mehr als sonst trinken – am besten mild entwässernde Kräutertees aus Brennnessel oder Birkenblättern sowie eiweißreiche Molke nebst Wasser – und zehenwackelnd die Beine hochlegen, sooft Sie können!
 
Wie können Sie aber nun das Herz-Kreislauf-System unterstützen? Am besten geht das mit Schwimmen, Wassergymnastik, Walken, (gemütlichem) Radfahren und Yoga. Freilich gibt es auch Frauen, die bis kurz vor der Geburt joggen – warum auch nicht? Schwangerschaft ist keine Krankheit. Hören Sie einfach ganz bewusst in sich hinein. Finden Sie durch Ausprobieren heraus, was Ihnen Spaß macht und gut tut. Entscheidend ist nur, dass Sie sich nicht überlasten. Bedenken Sie außerdem, dass mit dem größer werdenden Bauch auch das Gleichgewicht verändert ist. Ungünstig sind deshalb Sportarten, bei denen Sie fallen können oder bei denen das Gleichgewicht stark gefordert wird, wie beispielsweise beim Reiten, Klettern, Bergsteigen usw.